World of Warcraft und MMORPGs
Ein Internetphänomen, welches sich in den letzten Jahren zunähmender Beliebtheit erfreuen durfte, in einem Sektor, wo die Tendenz nachwievor steigend ist, sind die MMORPGs (Massively Multiplayer Online Role Play Games). Spiele, indenen der Spieler einen s.g. Avatar durch ein virituelles Universum im Internet steuert und mit tausenden Anderen, sogar millionen Gleichgesinnten, vernetzt ist. Zu unterscheiden sind hier herkömmliche „Strategy Games“ wie Warcraft 3, fürdas man lediglich das Spiel kaufen muss, um am Onlinegeschähen teilzunehmen, und RPGs wie WoW, wo außer dem Spiel zusätzlich monatliches Endgelt , für die Benutzung der Server, die Game Masters, und die Expansions, zu zahlen ist.
WoW
Derzeit kämpfen geschätzt 9 Millionen Menschen, verteilt primär auf Asien, Europa und Amerika, im Universum von World of Warcraft. Die vorher schon angesprochenen Entgelder belaufen hier auf 12-14€ (in Europa) für einen Monat, plus das einmalig notwendige kaufen des CD-Keys (im Spiel enthalten, ~19€), welcher dann erst den Avatar freischalten kann, plus AddOns (~25€), Spieleerweiterungen. Demnach kann der Spielehersteller Blizzard mit einem fixen Monatlichen Umsatz von 13x 9 mio = 117 Millionen € rechen, plus das einmalige kaufen der Spiele 9mio x(25€+25€)(Preisentwicklung berücksichtigt) =450 Millionen €, plus offiziell releaster Fachliteratur, die es im Handel zu erwerben gilt. Natürlich sind hierbei die Serverwartungen der einzelnen Server, und die Löhne der Beschäftigten noch abzuziehen, doch laut eigenenen Angaben, sind das „Peanuts“.
Unterm Strich macht Blizzard erstmals mit einem Computerspiel Milliardenumsätze. Diese Tendenz, ist absolut steigend, betrachtet man die bereits bestehende Konkurenz am Markt, und die enorme bestehende Nachfrage, weltweit, nach dem spielen in der virituellen Welt von Warcraft.
Ein weiterer äußerst interessanter Punkt, welcher sich auf WoW bezieht, ist das Phänomen der in Fachkreisen „Chinafarmer“ gannten, aber beginnen wir von vorne: Um in World of Warcraft erfolgreich zu sein, braucht man Geld. Spielgeld natürlich, die Währung ist Gold, dieses kann man durch unzählige Varianten verdienen. Faszinierend ist hierbei, wie sich ingame (innerhalb des Spiels) seit Spielbeginn, der Handel und die Härte des Goldes entwickelt hat. Ein Server (= eine Spielewelt) besteht aus ungefähr 2500 Spielern. Das Ziel dieser Spielr ist einfach, den eigenen Charakter zu verbessern, zu skillen, bessere Items (Gegenstände wie Schwert, Rüstung) zu bekommen. Um das umzusetzen bracht man indirekt Gold, für das reparieren der vorhandenen Rüstung, für Reagenzien der Alchimie (Berufsklasse), für Reittiere. Ist auf einem Server die Nachfrage nach einer bestimmten Reagenzie besonders hoch, zum Beispiel, weil ein Spieler im Laufe des Spiels gelernt hat, gute Rüstungen selber zu Schmieden, so steigt der Goldpreis für dieses Reagenz um oft 1000ende %. Wer jetzt nicht die Zeit hat, Tagelang Gold zu „farmen“, ist so gezwungen, das auf eine andere Art zu beschaffen. „Chinafarmer“ sind also wie der Name schon sagt, meißt Chinesen, die sich Charaktäre auf allen Server erstellen und diese ausschließlich für das Sammeln von Gold verwenden, und dieses dann Gegen echtes Geld via Internet tauschen. So sind 1000 Gold in der USA im Schnitt 257€ in Europa im Schnitt nur 40 € wert. Also ist in Europa das Gold 8,3 mal billiger als in der USA.
Warum das so ist, darüber kann nur spekuliert werden, eine Theorie ist, dass Amerikaner das Computerspielen bereits als Sport ansehen, und so wie einen Tennisschläger, virituelles Gold kaufen. Eine Tendenz die auch in Europa bereits konkrete Formen annimmt.
Dieses Phänomen ist Blizzard bekannt, schon in dem vor Jahre releasten Hit Diabolo2 wurden Items teuer über ebay verkauft, und Blizzard verbietet es sogar in den AGBs, da alle Items (dazu zählt auch Gold) Eigentum von Blizzard ist und deshalb nicht gehandelt werden darf. So hat Blizzard unlängst 105.000 Accounts mit über 12 mio Gold gebanned. Doch das war nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Der Topseller in WoW Gold verkaufte im Februar Gold im Wert von 44.000 $, die Tendenz ist steigend. Die Chinesen, meißt Kinder, die das Gold farmen, werden meißt mit gerade mal 100€ pro monat für 31 Tagesschichten zu 12 Stunden dafür entlohnt. Siehe auch http://www.mtv.com/overdrive/?id=1545907&vid=120059 .
Matt Harding, der Dancing Matt
Ein Internetphänomen der ganz anderen Art ist der reisende und tanzende Matt Harding. Der 1976 geborene, amerikanische Videospielprogrammierer, ist der lebende Beweis dafür, wie einfach es ist, über das Internet weltberühmt zu werden.
Eines Tages im Februar 2003 kündigte Matt seinen Job, er arbeitete damals in Australien, und investierte sein Geld in eine Weltreise. Um seine Familie up to date zu halten, dokumentierte er seine Erlebnisse auf seiner für diesen Zweck erstellten Website.
Jedenfalls hatte Matt eines Tages die Idee, an jedem Ort den er besuchte, einen urigen Tanz aufzuführen. Diesen filmte er mit seiner Digicam und schnitt daraus ein Video zusammen.
Eine Kaugummifirma namens Stride erkannte das Potenzial des Videos und sponsorte Matt auf seinen weiteren Reisen mit der Auflage weiterzutanzen, und ein 2tes Video zu produzieren. 2005 nach einer Reise durch 39 Länder in allen 7 Kontinenten, gelangte sein Video auf youtube.com, wo es bis heute, in allen Veröffentlichungen, weit über 10 Millionen Mal gesehen wurde und 17 Youtube Honours kassierte, und somit zu den erfolgreichsten Videos unseres Planeten zählt.
Siehe dazu http://youtube.com/watch?v=bNF_P281Uu4
Matt Harding wurde durch sein Video nicht zu einem reichen Mann, aber er selbst sagt, er sei stolz darauf, die Welt ein bisschen verändert zu haben, und ist das nicht auch eine Form von Erfolg?
1 Mio Pixel Page
Eine weitaus lukrativere Idee hatte Alex Tew, 21, aus England. Er hatte August 2005 die Idee eine Million Dollar zu verdienen. Er veröffentlichte eine Seite mit einer Million Pixel. In seinem FAQ erklärte er, er wolle jeden Pixel für 1 $ verkaufen. Aufgrund der originellen Idee und jeder Menge Glück, verkaufte er tatsächlich all seine Pixel und wurde zum Millionär. Siehe dazu auch http://www.milliondollarhomepage.com/
Dies ist wiederrum ein weiterer Beweis darür, dass es weder viel Geld noch einem Genie bedarf, um mit dem Internet Erfolg, sei es finanzieller oder sei es populärer, zu haben.
Solche Beispiele gibt es unzählige. Das Interet hat mehr Millionäre hervorgebracht als alle anderen Sektoren. Vielen ist heute noch nicht bewusst, welche Macht und welches Potenzial im Internet, im Web2.0 verborgen sind. Sei es Itunes mit einer neuen, sehr erfolgreichen Art des Vertriebes von Musik und Filmen, seien es die Ims (Instant Messangers), wie Skype, Icq, MsN oder Jahja (eine österreichische Firma, die unlängst teuer verkauft wurde, siehe dazu http://film.derstandard.at/?url=/?id=2700826 ), die die Welt klein gemacht haben, seien es die Spiele, die Communities entstehen haben lassen, die es vorher noch nie gegeben hat, das Interet ist wohl die Mächtigste Instanz der Gegenwart.
Quellen:
· The official US World of Warcraft website
· The official EU World of Warcraft website
· RuneScape news: Bots and real-world trading
· Tricia Wang's in progress paper on A Marxian Analysis of World of Warcraft: Virtual Gaming Economies Reproducing Capitalistic Structures (citing Jin Ge's goldfarming research in China
· Gamespot article on gold farmers
· World of Warcraft Gold Farmer Study
· 1UP article on slave wages
· Eurogamer on the stereotype of Chinese players as gold farmers
· Yi-Shan-Guan
· NYTimes article
· World of Warcraft EULA
· MTV News on The Real Price Of Virtual Gold
· Where The Hell is Matt?
· Semi-official Deep Forest homepage
· Video interview with Matt Hardingmilliondollarhomepage
(geschrieben von: S.Lackner)
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